Mittwoch, 29. April 2015

Kidscamp!!!!

Kiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiids Caaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaamp
sind die zwei Wochen an denen einfach alles verrückt spielt im Camp!
Anders als die meiste Zeit, wenn wir Klassenfahrten haben, wird das Kidscamp vom Camp selber organisiert. Es ist für Kinder aus ganz Neuseeland und bringt die christliche Seite unseres Camps besonders zum Vorschein. Kidscamps sind nicht nur ganz viel Spaß, Spiele und bunte Aktionen, sondern haben auch zweimal täglich eine "Speaker & Music Time". Es gibt eine kleine Band die sich dazu zusammenfindet und immer einige christliche Songs spielt, die sind mehr wie Pop Songs und ziemlich cool! Dazu tanzen und singen die Kinder immer alle mit und es macht ziemlich viel Spaß. Anschließen kommt ein eingeladener Redner der den Kindern dann auf meist spielerische Art und Weise die Bibel erklärt. Die Intensität dieser Sessions kam für uns etwas überraschend. Die Kinder sollen oft Bibelverse immer wieder und wieder wiederholen, die Botschaften und Reden sind sehr fundamentalistisch und ganz eng an der Bibel orientiert, und so ist es für uns irgendwie ganz ungewohnt gewesen. Weder wie in der Kirche, noch wie im Konfirmandenunterricht, der evangelischen Jugend oder der Schule. Die anderen Freiwilligen und Ich waren aber jetzt schon bei sechs Kidscamps, und haben uns inzwischen daran gewöhnt.
Natürlich können wir den ganzen Troubel nicht alleine bewältigen, darum kommen ehemalige Camper (Kinder) dann als Leader (Helfer) mit. Die Leader sind zwischen 14 und 19 Jahre alt und ein total verrückter Haufen. Mit ihnen verstehen wir uns super und es ist immer ein willkommene Abwechslung mit ein paar gleichaltrigen Kiwis zu quatschen. Die Camps haben immer ein anderes Thema und es findet jeweils eins in Taupo und eins in Whakamaru statt. Das erste war ganz kurz nachdem ich hier angekommen bin und hatte das Thema Storybook Mayhem also Märchen und Sagen. Das Nächste war im Januar über Noahs große Reise, und letzte Woche Wilder Westen. Passend zum Thema wird sich dann verkleidet, und Nat die alles koordiniert macht ein Programm voll mit Spielen und Aktionen die zum Thema passen.
Kidscamp ist einfach immer was ganz anderes und macht unheimlich viel Spaß! Außerdem ist es cool die Kinder und Leader wieder zu sehen, die einfach immer kommen.













Donnerstag, 2. April 2015

Hoppla, da war ja was..... (Sommerbericht)



Seit dem hier im Dezember der Sommer ausgebrochen ist, ist natürlich auch Hochsaison im Camp, bis auf ein paar wenige Wochenenden waren unsere beiden Camps fast durchgehend ausgebucht. Es ging also so ziemlich drunter und drüber, dazwischen waren noch Weihnachten und Silvester, zu einigen Ausflügen sind wir trotzdem gekommen und bei all dem Trubel habe ich doch glatt vergessen, mal etwas davon zu Berichten. Ich habe den ganzen Sommer in unserem kleineren zweit Camp in Whakamaru verbracht, das auf einer kleinen Insel im Waikato River liegt. Hier ist Steve der Boss, aber eigentlich auch erst 21 und ziemlich lustig. Dadurch ist das Whakamaru Camp einfach  viel entspannter, außerdem kann man viel mehr Zeit mit den Kindern verbringen und lernt die Gruppen viel besser kennen. Die Insel ist noch dazu ein wunderschöner Ort mit ganz vielen Obstbäumen und einer herrlichen Aussicht, da nehme ich sogar den fehlenden Handyempfang und das lahme Internet in Kauf ;) Da ja aber so einiges los war, habe ich hier mal eine kurze Zusammenfassung der letzten Monate :)

Weihnachten und Silvester
Das Ende des Jahres kam scheller als gedacht, und mit ihm auch der Sommer. In Taupo wurde an den Palmen die Weihnachtsdeko aufgehängt, und alle Läden wurden mit Kunstschnee, Tannenzweigen und roten Kugeln dekoriert, die in der Sommersonne glänzten.  Wo es hier schon keinen Schnee gab, hat man wenigstens bei der Deko nirgendwo gespart. Nur bei uns in den Volunteers Häusern war nicht viel los mit Weihnachtsstimmung, bis wir zur Turangi Christmas Parade eingeladen wurden! Der kleine rote Trecker vom Camp sollte den Weihnachtsmannschlitten ziehen, mit Jim, unserem Hausmeister, als Weihnachtsmann und uns als Elfen und Tiere verkleidet drum herum.  Mit Eimern voll Süßigkeiten bewaffnet sind wir dann ungefähr eine Stunde durch Turangi gezogen und haben die Zuschauer mit Bon Bons beworfen. Die Parade endete im Turangi Park, wo es einen „Weihnachtsmarkt“ und eine Bühne gab. Jim war damit beschäftigt die Wünsche von lauter kleinen Kindern anzuhören, die auf seinem Schoß saßen und wir sind ein bisschen herumgelaufen und haben uns dann mit Peter, dem Koch und seiner Familie getroffen. Seitdem liefen die Weihnachtslieder rauf und runter, bis es endlich der 23te war. Schockiert ist uns klar geworden, dass morgen ja schon Heiligabend war und wir auch einige Geschenke, aber gar keinen Weihnachtsbaum hatten. Kurzerhand haben wir uns also alle in Franzis Auto gequetscht, ein kleines Beil aus der Werkstatt mitgehen lassen und sind ein Stück die Straße hoch, in den Wald gefahren. In aller Heimlichkeit haben wir vom Wegesrand eine ziemlich junge Tanne stibizt und dann zuhause in den Kohleneimer gesteckt. Das kleine Bäumchen sah zwar etwas kläglich aus, wurde aber von Lucy reich beschmückt und im richtigen Licht war es richtig festlich! Gemeinsam haben wir dann am 24ten ein schönes Dinner gekocht, Spiele gespielt und natürlich Pakete und Geschenke ausgepackt.  Pünktlich um 12 ging es runter zum See und ins kühle Wasser. Dass ich mal an Weihnachten Nachtschwimmen gehe, hätte ich auch nicht gedacht. Leider hieß Weihnachten gleichzeitig auch Abschied, denn die Freiwilligen von der anderen Organisation wechseln zum Halbjahr ihr Projekt und sind kurz vor/nach Weihnachten abgereist. An Silvester waren wir bei unserem Koch Peter und seiner Familie eingeladen. Wir haben ganz lecker gegrillt, ein (für die Kinder etwas frühes) Feuerwerk gezündet und anschließend noch lange zusammen gesessen. Das Silvesterfest hat richtig gut getan, weil man sich mit Peters Familie einfach wie Zuhause und ganz familiär gefühlt hat. Inzwischen waren wir schon ganz oft  bei ihnen zu Besuch, und Lucy und ich waren sogar zum Kindergeburtstag von der kleinen Kimmy eingeladen, das war ziemlich rosa und ziemlich lustig.






New Plymouth

Am zweiten Januar ging dann die Arbeit wieder richtig los und in Whakamaru wurde Unkraut gejätet, die Hecken geschnitten und gekärchert was das Zeug hält. Für den Januar hatten Lucy, Flo und ich uns schon ein langes Wochenende gesichert, um nach New Plymouth zum Festival of Lights zu fahren. Super Wetter und Campingplatz direkt am Strand waren auch eine echt willkommene Abwechslung zum Schwitzen in der Arbeitsuniform.  Gleichzeitig haben wir so noch einen weiteren Schauplatz der Tolkien-Verfilmungen zu Gesicht bekommen. New Plymouth liegt nämlich direkt am Fuß des Mount Taranaki, dem Einsamen Berg, der in „Der Hobbit“ das verlorene Gold der Zwerge und den Drachen Smaug beheimatet. An einem unserer Wanderwege lag sogar der Eingang in eine alte Goldmine, aber nach ca. 15 Metern war Schicht im Schacht und es ging nicht weiter. Kein Gold und auch kein Drache… Mystisch wurde es abends dann aber doch nochmal auf dem Festival of Lights. Es war wunderschön, der Stadtpark war ganz in bunte Lichter gehüllt, die tolle Muster und Schatten zwischen die Blätter geworfen haben.  Wir sind noch ein bisschen durchs Museum geschlendert und haben die meiste Zeit am Strand gelegen oder uns in die fantastisch hohen Wellen gestürzt.





Nachwuchs

Dadurch, dass beide Camps sehr nah am Wasser liegen, gibt es natürlich auch viele Wasservögel wie Pukekos, Schwäne und Enten die gerne auf unserer Wiese sitzen oder sogar am Ufer nisten. Leider geht dabei manchmal auch das ein oder andere Vogelbaby verloren, So kam es, dass wir plötzlich Eltern von einem Entenkücken und einem kleinen Schwan waren. Mit viel liebe haben wir den beiden gemütliche Schlafkisten zurecht gemacht und immer für Wasser und Futter gesorgt. Das Entlein hat leider nicht überlebt, Es war von Anfang an ziemlich schwächlich :( Der Schwan dagegen ist richtig zufrieden gewesen, er hat den ganzen Tag gefressen und dann auch ziemlich große Haufen gemacht, egal auf was oder wem XD. Wir heben ihn richtig ins Herz geschlossen, zum schwimmen mit an den See genommen und sonst den ganzen Tag betuddelt und geknuddelt. Nach zwei Wochen haben wir aber entschieden ihn an eine Wildvogelaufzuchtstation zu geben, da er gar nicht mehr allein sein wollte und wir hatten Angst dass er sich zu sehr auf Menschen fixiert und dann im Winter nicht alleine überleben kann. Trotzdem, es war soooo süüüüüüüß!!!






Cricket!!!!!!

Im Moment läuft die Cricket Weltmeisterschaft und ausgerechnet Neuseeland und Australien sind dieses Mal Gastgeber. Darum ist das ganze Land in Cricket-Stimmung und ich habe mir natürlich von Steve erklären lassen, wie das Spiel funktioniert. Nun bin ich total mitgerissen, mega fasziniert und war bei jedem Neuseeland Spiel am mitfiebern. Steve und ich haben dann bei der Arbeit den ganzen Tag im Radio das Spiel verfolgt, und so drehte sich fast jeden Tag etwas um Cricket. Da ich nun tatsächlich zum ersten Mal an einer Sportart interessiert bin, habe ich mir die einmalige Chance nicht nehmen lassen und war mit Tamme, Steve und dessen Vater bei einem Spiel der Blackcaps (Das ist der Spitzname der Nationalmannschaft NZs). Es war grandios, da so ein Cricketmatch mal locker 6 Stunden oder länger dauern kann, kann man es einfach gar nicht mit einem Fussballspiel vergleichen. Trotzdem war eine mega gute Stimmung im Stadion, nur halt mit einem 'Picknick-Flair'. Neuseeland hat noch kein einziges Spiel verloren und ist damit aktuell das erfolgreichste Team. Vorgestern haben sie im Halbfinal gewonnen und es war so knapp, als hätte man beim Fußball in der 89,9ten Minute noch das entscheidende Tor geschossen (aber wie gesagt so richtig vergleichen kann man das nicht). Jetzt steht Neuseeland im Finale, ausgerechnet gegen Australien. Das wird ein gigantisches Spiel und ich bin zum Gucken bei Peter eingeladen.







Auckland

Anfang März hatte ich ein langes Wochenende, an dem ich eine Freundin aus Deutschland besucht habe, die grade in Auckland als Au Pair arbeitet. Gleich nach der Arbeit ging es in den Bus und ab in die größte Stadt des Landes. Mit 1,4 Millionen Einwohnern macht Auckland sogar ein ganzes Drittel der neuseeländischen Bevölkerung aus, und ist trotzdem kleiner als Hamburg. Zum Glück habe ich Rike in der Stadt schnell gefunden, und sie hatte schon ein ganz tolles Programm für uns vorbereitet. Freitag Abend ging es zum Open Air Kino in den Silo Park, dort haben wir uns auch mit Katharina getroffen die mal bei uns im Camp gearbeitet hat. Am Samstag ging es in den Zoo, wo der EINZIGE Elefant in ganz Neuseeland wohnt. Sonntag haben wir uns dann trotz Sturmwarnung mit der Fähre nach Waiheke Island aufgemacht, einer kleinen Insel vor der Küste Aucklands. So klein war die gar nicht, deswegen hat uns unsere Wanderung auch nur einmal um den Hauptort geführt und natürlich durch die süßen kleinen Läden. Montag Morgen habe ich dann eine halbe Stunde im Regen auf den Bus warten müssen, doch das hat sich für das Wochenende echt gelohnt! Wir hatten total viel Spaß und es war klasse mal wieder ein vertrautes Gesicht von zuhause zu sehen.










Zwischen all diesen coolen Trips und Aktionen wurde natürlich auch viel gearbeitet. Im Dezember und Januar waren Schulferien, daher gab es keine Klassenfahrten. Dafür hatten Rudergruppen das Camp komplett ausgebucht, da sie von dort aus unmittelbar am Fluss sind um den ganzen Tag zu trainieren. Währenddessen haben Steve und ich dann alles mögliche an Maintenance und Grounds Arbeiten gemacht, also Holz gehackt, gekärchert, Zäune repariert, Fenster geputzt, Obst geerntet, Hecken geschnitten und alles was noch so anfiel. Ich hätte nicht gedacht, dass ich weder die Gärtnerin noch die Mechanikerin oder Hausmeisterin in mir entdecke, aber wer hätte das gedacht, diese Monate haben mir richtig gut getan! Danach kamen dann eine Klassenfahrt nach der anderen, das Camp war komplett ausgebucht. Heute ist grade die letzte Schulgruppe hier für diesen Sommer nach Hause gefahren und da sieht man schon mit einem lachenden und einem weinenden Auge hinter her. Die Arbeit mit den Kindern macht unglaublich viel Spaß, grade beim Flying Fox oder Abseiling, Aber auch die anderen, nicht ganz so spektakulären Aktivitäten, sind immer klasse.  Es geht einfach darum mit den Kids eine gute Zeit zu haben, und da ist es egal ob man auf dem Kletterturm steht oder auf dem Fußballfeld, es ist immer gute Stimmung und Spaß da. Selbst das Abwaschen kann richtig spaßig sein wenn man die Musik aufdreht und dann mit den Kindern und ein paar verrückten Eltern und Lehrern durch die Küche tanzt. Trotzdem ist es hundertmal anstrengender als jede Gartenarbeit und nach einer Woche fällt man dann ganz geschafft ins Bett. Ich hab inzwischen schon richtige Männerhände von der Arbeit mit all den Seilen und Klettergurten. Hoffendlich wird dass jetzt etwas besser, dafür werde ich aber auch nicht mehr so oft auf dem Kletterturm sein. 
Alles in Allem war es einfach ein genialer Sommer, der ja auch so ganz noch nicht vorbei ist, und ich hatte eine unglaublich wertvolle Zeit auf der kleinen Insel im MiCamp Whakamaru!


Liebe Grüße, Lily

Freitag, 16. Januar 2015

Ein Ausflug ins Land der Hobbits


Lange haben Franzi und ich uns schon gefreut, und am 1. Dezember war es endlich soweit, es ging nach Hobbiton!!! Ganz spontan sind auch die Jungs mitgekommen, und nach ca. 3 std Fahrt von Mordor ins Hobbitland standen wir endlich auf dem Parkplatz von Beutelsend. Leider darf man nur in einer Tour und mit Guide durch das Filmset laufen, aber unsere Führerin war total nett, und hat immer versucht uns überall noch ein Bisschen mehr Zeit zum anschauen zu geben. Außerdem hat sie ganz viel erzählt was so hinter den Kulissen passiert ist, oder mit welchen Tricks die Filmleute gearbeitet haben (will da jetzt mal nicht spoilern, falls nochmal jemand von euch da vorbei kommt). Es war totaaaaaal klasse! Alles sah genau so aus wie im Film, es ist tatsächlich ein richtiges Dorf mit über 20 Höhlen, das da aufgebaut ist. Jeder noch so kleine Vorgarten ist mit ganz viel Liebe zum Detail dekoriert und bepflanzt, und überall schauen kleine Fenster und Schornsteine aus den Hügeln um es so aussehen zu lassen, als wären wirklich Höhlen da. Der Baum auf Bilbos Höhle (links oben im Bild, der kleinere) is komplett künstlich, weil sich kein transportabler Baum gefunden hat,der Peter Jakson gut genug gefiel. Das coolste daran ist, dass mir ein Kunstblatt davon zugeweht ist! Ein Souvenir wie man es besser ja garnicht kaufen kann!!Franzi und ich sind aus dem schwärmen garnicht mehr rausgekommen, es war wie im Traumland!! Und bevor es dann leider zuende war, haben wir noch Zeit gehabt um ein echtes Hobbitbier im Grünen Drachen vor dem prasselnden Kamin zu trinken. Wir hatten ein mega Glück mit dem Wetter und einen genialen Tag! 
ITS REAL!!!